dd.

[287] Ein Bedienter auf dem Gute Füchtel bei Vechta hat einst den Auftrag bekommen, ein Pferd nach Oldenburg zu bringen. Als er das Pferd bestiegen hat und über die Brücke reiten will, wird das Tier plötzlich unruhig. Er blickt zur Seite und sieht einen schwarzgekleideten Mann mit einem Zilinderhut auf dem Kopfe neben dem Pferde herschreiten. Das Reittier wird immer ungeberdiger, zuletzt ruft der Reiter dem Begleiter zu, er möge doch zurückbleiben. Dieser läßt sich aber nicht bereden und hält Schritt mit dem Pferde, das im Fortrennen fortwährend nach allen Seiten ausschlägt. Der Reiter hat seine Not, daß er im Sattel bleibt. Beim Ausgange des Busches nach Vechta zu ist der stumme Begleiter auf einmal verschwunden und das Pferd vom selben Augenblicke an ruhig, aber über und über mit Schaum bedeckt.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CCLXXXVII287.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg
Aberglaube Und Sagen Aus Dem Herzogtum Oldenburg (Paperback)(German) - Common
Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg: Erster Band